Gemeinsam nach vorne schauen! 10 Jahre Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller.
Vor 10 Jahren gründeten Geschwister der Region die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller mit dem Ziel, Chancengleichheit zu fördern sowie Kindern und Jugendlichen in der Region Unterstützung zu bieten, um gelingende Lebenswege zu ermöglichen und Armutskreisläufe zu durchbrechen.
Rund 80 Gäste waren der Einladung ins Neu-Ulmer Kindermuseum gefolgt, darunter Netzwerk- und Kooperationspartner, Kuratoriums- und Beiratsmitglieder, Gäste aus Politik und Wirtschaft, Unterstützer*innen und ehrenamtlich Engagierte.
Mit Individualhilfen und Gruppenangeboten konnten seit Beginn bereist über 10.000 Kinder und Jugendliche in der Region erreicht werden. Beim Grünfinder-Programm können Kinder basierend auf einem naturpädagogischen Konzept an derzeit 12 Schulen wöchentlich den Sozialraum und Natur erfahren. An sechs Standorten wird Grünfinder auch in den Ferien als sinnanregende Freizeitgestaltung angeboten. Im Chancenfinder-Projekt bilden Kind und Pate ein Tandem, welches gemeinsam lernt, liest, Fahrrad fahren übt und Zeit miteinander verbringt. Heiner Heizmann, Leitung des Kompetenzzentrums Sozialpolitik im Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, moderierte charmant durch den Abend und freute sich über die Gelegenheit, Grünfinder-Kinder und Chancenfinder-Paten-Teams befragen zu können, was in den Projekten denn konkret gemacht wird und welche Aktivität besonders im Gedächtnis ist.
Beeindruckend waren die starken Wortbeiträge der Poetry Slam AG von Herrn Marcel Janczik zum Thema Chancengleichheit. Eindrucksvoll formulierten die Autor*innen mit eigenen Worten wie es ist, sich "unsichtbar" zu fühlen, das Geld in der Familie fehlt und von Eltern nicht die notwendige Unterstützung bekommen zu können. Musikalisch klingend umrahmte der Schulchor "Choral Fusion" des Lessing-Gymnasiums unter der Leitung von Frau Simone Lentz den Festakt mit einer gekonnten Liedauswahl.
Eine spannende Verknüpfung zwischen Forschung, Wissenschaft und gesellschaftlichem Einfluss auf die Entwicklung von Kindern stellte Herr Prof. Dr. Kalicki in seinem Impulsvortrag her. Entlang der Fragestellung "Wie sieht die Zukunft unserer Kinder aus und welchen positiven Beitrag kann die Kinderstiftung dazu leisten?" sprach der Leiter der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung des Deutschen Jugendinstituts über die Potenziale der Kindheit, Kinderrechte im Allgemeinen und die Herausforderung herkunftsbedingter Benachteiligung. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer gab er Ansatzpunkte zur Stärkung von Kindern mit an die Hand.
Ideen von zukünftigen Bedarfen und Aufgaben hat das Team der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller an diesem Abend einige mitgenommen. "Mit 10 Jahren bewegen wir uns sozusagen auf dem Weg in die Pubertät" so Annette Fiegel-Jensen, Geschäftsführung der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller. Zu verstehen sei dabei ein "laut werden für Kinderrechte und stärkeres Drängen auf Verbesserung von Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche in der Region". Nur gemeinsam als Gesellschaft werden wir diesen Herausforderungen begegnen können, so fasste auch Prof. Dr. Kalicki die künftige Aufgabe für eine gute Zukunft für Kinder zusammen.